Das Formular für Schadensmeldungen auf der Homepage der Gemeinde Rastede hat sich seit seiner Einrichtung im Frühjahr 2017 etabliert. Die rege Nutzung dieser Online-Funktion zeigt, dass sie von der Bevölkerung inzwischen sehr gut angenommen wird. Aktuell hat die Gemeinde deshalb gleich zwei Firmen damit beauftragt, die gemeldeten Schäden zu beheben. Trotzdem ist mancherorts auch Geduld gefragt.
Zuletzt fanden vor allem Arbeiten entlang der Oldenburger Straße in Rastede statt. Die pinkfarbenen Markierungen dürften vielen Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Wochen aufgefallen sein, dann waren es die Ausbesserungsarbeiten selbst, die entlang der Ortsdurchfahrt zu beobachten waren.
„Allein im Dezember sind 23 Meldungen aus dem gesamten Gemeindegebiet über Schäden an Straßen und vor allem Gehwegen bei uns eingegangen“, berichtet Franz Lucassen vom Geschäftsbereich Bauen und Verkehr der Gemeinde. Und der Trend setze sich im neuen Jahr durchaus fort. Lucassen koordiniert die Einsätze der beiden beauftragten Firmen und muss dabei natürlich Prioritäten setzen: „Ein Kriterium ist zum Beispiel, wie stark die betroffenen Wege frequentiert sind“, erklärt er. Noch ausschlaggebender sei aber natürlich die Frage, wie relevant der Schaden für die Verkehrssicherheit ist.
Aber es gebe auch noch weitere Faktoren, die darüber entscheiden, wann ein Schaden behoben wird. „Am häufigsten handelt es sich um Gehwegpflaster, die wegen einer Unterspülung abgesackt sind oder von Baumwurzeln hochgedrückt wurden“, erläutert Lucassen. So oder so: Ab einem gewissen Grad sind das klassische “Stolperfallen”.
„Bei den Wurzelschäden arbeiten wir mit einer Firma zusammen, die sich auf Baumpflegearbeiten spezialisiert hat“, sagt der Bauingenieur, „die Fachleute entscheiden dann, wie sie das Problem mit dem Wurzelwerk am besten beheben können.“ Diese Arbeiten könnten aus Termingründen allerdings erst ab der letzten Januar-Woche in Angriff genommen werden.
Zunächst widme man sich deshalb vor allem dem ersten Fall, den so genannten Versackungen. Und das ist zum Teil nicht weniger aufwendig. „In diesen Fällen müssen wir die Ursachen genau überprüfen“, so Lucassen, „ob also Straßenabläufe, Schächte oder Leitungen undicht sind und es deshalb zu einer Unterspülung kommt.“ In der Bahnhofstraße fand sich ein Beispiel für so einen defekten Straßenablauf, berichtet Lucassen, und in der Eichendorffstraße sei ein Schacht wegen undichter Stellen abgesackt.
Die Ursachenforschung ist auch noch in anderer Hinsicht wichtig: „Zum Teil werden die Schäden von den Versorgern verursacht“, sagt Lucassen. Denn auch bei den unterirdischen Arbeiten an Strom-, Gas-, Frischwasser- oder Telekommunikationsleitungen käme es immer mal zu nachträglichen Versackungen. Ist das nachweislich der Fall, muss die Instandsetzung (und die damit verbundenen Kosten) das jeweilige Versorgungsunternehmen übernehmen. „Bis es dazu kommt, vergeht aber meist ein bisschen Zeit“, ergänzt Lucassen, denn auch die Versorger prüften jeden Fall genau und müssten ihrerseits Baufirmen für die Reparaturen beauftragen.
Kein Wunder also, dass auch schon die eine oder andere Nachfrage aus der Bevölkerung kam, was denn aus einer bestimmten Online-Schadensmeldung geworden sei. „Wir prüfen jeden Hinweis“, verspricht Tabea Triebe vom Geschäftsbereich Bauen und Verkehr der Gemeinde, keiner gehe verloren. Die Meldungen landen an zentraler Stelle und werden von dort an die jeweils zuständigen Kollegen weitergeleitet. Diese wiederum bewerten Dringlichkeit und Zuständigkeit und koordinieren anschließend die Einsätze der beauftragten Firmen.
Aus den genannten Gründen kann es aber schon einmal vorkommen, dass ein bereits Ende vergangenen Jahres gemeldeter Schaden bislang noch nicht behoben wurde. „Wir sind aber für jeden Hinweis sehr dankbar“, unterstreicht Triebe. Als Ergänzung zu den regelmäßigen eigenen Kontrollen der Gehwege sei man gewissermaßen auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.
Hier geht’s zum Online-Formular für Schadensmeldungen.