Auf Anhieb in die Top Ten: Die Gemeinde Rastede hat beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gut abgeschnitten. Mit der Gesamtnote 3,6 landete sie auf Platz 10 (von 54) in der Wertung der niedersächsischen Kommunen mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern, auf Bundesebene bedeutet dies Platz 85 (von 415). Das Ranking ist jedoch eher ein Nebenprodukt der Umfrage. Vorrangiges Ziel ist die Ermittlung von Stärken und Schwächen insbesondere der Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer.
In der Gemeinde Rastede lassen sich das Ortszentrum und andere Ziele zügig und direkt mit dem Rad erreichen. In dieser positiven Einschätzung waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage ziemlich einig. Als größtes Manko werden dagegen die schmalen Radwege gesehen, außerdem empfinden viele das Fahren auf der Straße gemeinsam mit den Kraftfahrzeugen als unsicher. Insgesamt warteten 27 Fragen rund um Aspekte wie Stellenwert, Sicherheit und Komfort des Radverkehrs auf die Teilnehmer, dazu gab es fünf Zusatzfragen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Zum neunten Mal hat der ADFC die Befragung 2020 durchgeführt, eine der weltweit größten dieser Art. Um als Kommune bei Auswertung und Ranking berücksichtigt zu werden, ist eine Mindestzahl an Teilnahmen erforderlich. Im Falle Rastedes und der anderen Ammerland-Kommunen sind dies 50. In der Vergangenheit war lediglich Bad Zwischenahn einmal in der Ergebnisliste vertreten, nämlich bei der vorherigen Auflage 2018. Diesmal erreichten aus dem Landkreis neben Bad Zwischenahn auch Westerstede, Edewecht und eben Rastede die erforderliche Mindestzahl an Teilnahmen.
Insgesamt 158 Rastederinnen und Rasteder haben die Fragen beantwortet und damit für das Zustandekommen aussagekräftiger Ergebnisse gesorgt. „Wir freuen uns über die rege Teilnahme und das positive Abschneiden“, sagt Rastedes Bürgermeister Lars Krause, „aber vor allem sollen die Ergebnisse in unsere Überlegungen einfließen, wie die Situation der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer verbessert werden kann.“ Aus diesem Grund habe die Gemeinde bewusst für die Teilnahme am Fahrradklima-Test geworben. Daneben sammle man auch selbst Hinweise aus der Bevölkerung, wo Bedarf für Verbesserungen gesehen werde.
„An unseren Gemeindestraßen werden sich sicherlich kurzfristig keine extra-breiten Radwege realisieren lassen“, stellt Krause klar, „aber auch mit kleinen Schritten kommt man vorwärts und gemeinsam mit dem Landkreis Ammerland müssen wir mittelfristig die Fahrradinfrastruktur in den Vordergrund rücken.“ Wichtig sei ihm auch, das Fahrradfahren als gesunde und umweltfreundliche Alternative zum Auto immer wieder ins allgemeine Bewusstsein zu rufen. „Aus diesem Grund werden wir in diesem Jahr auch an der Aktion ‚Stadtradeln‘ teilnehmen“, kündigt Krause an.