Manch ein Jogger oder Spaziergänger wird sich schon gefragt haben, was es mit dem nicht alltäglichen Holzgatter im östlichen Bereich des Rasteder Schlossparks auf sich hat. Was auf den ersten Blick wie eine Einfriedung für Tiere aussieht, ist tatsächlich ein sogenanntes Hordengatter. „Solche Zäune werden in Gebieten mit hohen Wildaufkommen zum Schutz von Neuanpflanzungen aufgestellt, um eine nachhaltige Forstwirtschaft gewährleisten zu können“ berichtet Bezirksförster Johann Dirks vom Forstamt der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Ein großer Vorteil des Hordengatters ist, dass keine Rückstände im Wald anfallen, da das Holz nach mehreren Jahren zerfällt. Somit kann eine Entsorgung, anders als bei einem Drahtzaun, entfallen.
Notwendig ist der Schutzzaun für die derzeit im Auftrag der Gemeinde Rastede stattfindenden Nachpflanzungen auf der rund 1200 Quadratmeter großen Fläche, die vor rund drei Jahren von einer heftigen
Windböe heimgesucht wurde. Nahezu alle Bäume in diesem Windbruchloch fielen seinerzeit dem Sturm zum Opfer. Die übrigen vom Wind angedrückten Bäume konnten der extremen Trockenheit in den beiden zurückliegenden Jahren nicht standhalten. „Wir haben uns daher in Abstimmung mit der herzoglichen
Familie im vergangenen Jahr entscheiden, die Fläche frei zu räumen und sinnvoll mit standortgeeigneten Gehölzen nachzupflanzen“, erläutert Dirks.
Insgesamt werden in diesen Tagen vom Forstunterhemen Gericke etwa 1200 Bäume und Sträucher gesetzt, wobei unter anderem Linden, Eichen und Kirschen sowie in den Randbereichen Eberesche und Hasel zum Einsatz kommen. Bevor jedoch die Neuanpflanzungen vorgenommen werden konnten, hat der Bauhof der Gemeinde Rastede wie in anderen Bereichen des Schlossparks in diesem Winter die alten Entwässerungsgräben gereinigt, um den sehr nassen Boden für die Pflanzung vorzubereiten. “Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 3000 Euro“, ergänzt Jörn Rabius vom Fachbereich Planung, Tiefbau und Verkehr der Gemeinde.