Schnelles Internet, Ausstattung mit Hardware und eine einheitliche digitale Schulplattform – die vergangenen zwei Jahre wurden in der Gemeinde Rastede gut genutzt, um die digitale Infrastruktur an den Schulen auf einen modernen Stand zu bringen. Mehr als 400.000 Euro des investierten Geldes stammt aus dem „Digitalpakt Schule“ – und es wird noch einiges hinzukommen.
Zum neuen Schuljahr sollen alle acht Einrichtungen an das Breitbandnetz angeschlossen sein. Ende Januar wurden die entsprechenden Arbeiten an der Grundschule Wahnbek abgeschlossen, weiter geht es derzeit in Loy und zu guter Letzt wird Leuchtenburg den schnellen Internetzugang erhalten. „Zum Teil konnten wir dabei vom Projekt ‚Gigabit-Erschließung der Schulen‘ des Landkreises Ammerland profitieren“, berichtet Sabine Meyer, zuständige Fachbereichsleiterin bei der Gemeinde Rastede, „lediglich die Anschlüsse der Grundschulen in Hahn-Lehmden und Wahnbek mussten wir selbst finanzieren.“ Auf rund 26.000 Euro beliefen sich die Kosten für die Gemeinde.
Mit dem Anschluss allein ist es jedoch nicht getan. Um das schnelle Internet in allen Klassenräumen nutzen zu können, müssen die Voraussetzungen für die richtige Verteilung innerhalb des Gebäudes geschaffen werden. „Durch eine so genannte WLAN-Ausleuchtung wurde zunächst die optimale Platzierung der Geräte ermittelt, um eine möglichst lückenlose Netzabdeckung mit hohen Bandbreiten zu erreichen“, sagt Meyer. Als nächstes müssen Kabel verlegt und die Zugangspunkte installiert werden. „Wir hoffen, dass ein Großteil der Arbeiten in den Sommerferien erledigt werden kann“, sagt Meyer. Die Kosten werden sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 190.000 Euro belaufen, sie sollen vollständig aus Mitteln des „Digitalpakts Schule“ von Bund und Ländern gefördert werden. Das Bewilligungsverfahren läuft aktuell noch.
Eine weitere wichtige Verbesserung wurde bereits realisiert: Die Verlegung eines Glasfaserkabels zwischen den Standorten Feldbreite und Wilhelmstraße der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Rastede. „Durch diese Direktverbindung konnte die IT-Infrastruktur vereinheitlicht werden“, erklärt Meyer. Nachdem die Standorte zuvor technisch vollständig voneinander getrennt waren, können sie nun einen gemeinsamen hardwarebasierten Server nutzen. Das bedeutet zum einen eine Ersparnis bei den laufenden Kosten, hat aber vor allem praktische Vorteile: „Nicht nur der Austausch von Verwaltungsdaten zwischen den beiden Sekretariaten wird dadurch einfacher, auch das Einloggen mit mobilen Endgeräten wie Tablets oder Laptops ist jetzt an beiden Standorten möglich“, erläutert Meyer. Die Kosten hierfür in Höhe von rund 37.900 Euro wurden mit Mitteln des „Digitalpakts Schule“ gedeckt.
Aus demselben Förderprogramm floss Geld für die flächendeckende Einführung der digitalen Plattform „IServ“. Dieser Server ermöglicht unter anderem die interne Kommunikation und den Austausch von Daten über das schuleigene Netzwerk. „Zuvor haben die Schulen ‚IServ‘ bereits als Cloud-basierte Variante mit einem etwas eingeschränkten Funktionsumfang genutzt, demnächst haben dann alle Einrichtungen lokale Server“, sagt Meyer. Insgesamt knapp 79.000 Euro kostet die Realisierung, sie wird vollständig gefördert.
Angesichts der schlagartig gestiegenen Bedeutung digital gestützten Unterrichts im Zuge der Corona-Pandemie („Homeschooling“) wurde der „Digitalpakt Schule“ bereits 2020 um ein Sofortausstattungsprogramm erweitert. Gefördert wird seither auch die Anschaffung von Tablet-PCs und Notebooks, damit Schülerinnen und Schüler sich diese Geräte ausleihen können, falls ihnen privat keine zur Verfügung stehen. Knapp 108.500 Euro stellten Bund und Land für die insgesamt 2828 Schülerinnen und Schüler in Rastede bereit. Angeschafft wurden davon 221 Geräte, darunter 155 Tablet-PCs. Eng begleitet werden die Maßnahmen von IT-Administrator Mike von Dreele, der seit August 2020 für die IT-Infrastruktur an den Schulen in der Gemeinde Rastede verantwortlich zeichnet.
Zwei weitere Ergänzungen des Förderprogramms berücksichtigten dann die Administration der schulischen IT-Infrastruktur und die Anschaffung von Endgeräten zur Nutzung durch Lehrkräfte für die Vorbereitung und Durchführung digitalen Unterrichts. Letztendlich wurden in der Gemeinde Rastede 297 Geräte bestellt, davon 254 Tablets. Die vollständig geförderten Kosten belaufen sich auf rund 148.600 Euro.
Darüber hinaus konnten für die KGS noch 50 Dokumentenkameras, Beamer sowie 70 Kombigeräte mit Lautsprechern und Mikrofonen für Konferenzen angeschafft werden. Gut 45.500 Euro aus dem Digitalpakt-Budget flossen in diese Investition. Es dürften nicht die letzten Anschaffungen von der langen Wunschliste der Schulen gewesen sein. „Wir müssen allerdings erst einmal die Umsetzung der WLAN-Maßnahme abwarten“, erklärt Meyer, „erst dann wissen wir, welche Finanzmittel noch zur Verfügung stehen und können in die genauere Abstimmung mit den Schulen gehen.“