Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November ruft die Gemeinde Rastede erneut dazu auf, ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen. Im Rahmen der internationalen Kampagne „Orange The World“ der Vereinten Nationen wird das Rathaus sowie weitere zentrale Gebäude im Gemeindegebiet ab 16.30 Uhr in orange erstrahlen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich dieser Aktion anzuschließen und ebenfalls ein Licht auf ihre Fensterbank zu stellen als gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Weltweit ist jede dritte Frau von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen. „Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Frauen trauriger Alltag“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rastede, Anke Wilken. Rund 35 Prozent aller Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Die Zahlen steigen kontinuierlich. Im Jahr 2023 lag die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt bei über einer Viertelmillion, was einem Anstieg von 6,5 Prozent entspricht. 167.639 Fälle sind dem Bereich Partnerschaftsgewalt zuzuordnen, 80 Prozent der Opfer sind Frauen. 155 Frauen und 24 Männer starben durch die Gewalttaten ihrer Partner oder Expartner.
„Es liegt in unserer Verantwortung, vor Ort klare Zeichen zu setzen und gemeinsam gegen Gewalt in jeglicher Form einzutreten“, sagt Anke Wilken. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben ohne Gewalt, in Würde und Sicherheit. „Leider wird häusliche Gewalt immer noch oft als privates Schicksal abgetan und viele Opfer schweigen aus Scham“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Nur 20 Prozent der betroffenen Frauen nutzen die vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsangebote. „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft den Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, so Wilken weiter.
Ihr und den Ratsfrauen der Gemeinde Rastede ist es deshalb ein besonderes Anliegen, auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ mit der Rufnummer 116 016 hinzuweisen und es so aktiv zu unterstützen. Dieses Angebot ist an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr erreichbar und bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich anonym, kompetent und sicher beraten zu lassen. Qualifizierte Beraterinnen stehen den Frauen vertraulich zur Seite und vermitteln bei Bedarf an weitere Hilfsangebote wie Frauenhäuser oder Beratungsstellen in der Nähe. Das Hilfetelefon ist barrierefrei und mehrsprachig, um auch Frauen mit Behinderungen oder geringen Deutschkenntnissen zu erreichen. Das Angebot richtet sich darüber hinaus an Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte, die Unterstützung oder Informationen benötigen.
Auch Kinder erleben die Gewalt direkt oder indirekt und sind immer Mitbetroffene, so Anke Wilken. Deshalb sei es ebenfalls wichtig, auf die kostenfreie Nummer 116 111 – die „Nummer gegen Kummer“ – hinzuweisen, die speziell für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung steht.
Weitere regionale und überregionale Hilfe- und Beratungsangebote finden sich auf der Internetseite der Gleichstellungsbeauftragten unter www.rastede.de.