Am 26. Mai wählen die Rastederinnen und Rasteder neben den Abgeordneten für das Europäische Parlament auch ihr neues Gemeindeoberhaupt. Die Wahlbenachrichtigungen werden in der Woche nach Ostern, also ab dem 23. April verschickt. Dabei setzt die Gemeinde Rastede erstmals nicht auf die bekannte Kartenform, sondern versendet geschlossene Briefe mit dem Hinweis „Eilige Wahlsache“. Diese Änderung soll gleich mehrere Verbesserungen mit sich bringen.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Wahlbenachrichtigungen immer häufiger unbeachtet im Müll landen, weil sie für Werbung gehalten werden“, berichtet die zuständige Fachbereichsleiterin Sabine Meyer. Zwischen den Postwurfsendungen von Mobilfunkanbietern, Versandhäusern, Energielieferanten und vielen anderen falle die klassische Wahlkarte offenbar nicht mehr genügend auf. Die Umstellung von Karten auf Briefe mit dem besagten Hinweis soll bei den Empfängern mehr Aufmerksamkeit wecken und dementsprechende Beachtung finden.
Das neue Format hat aber noch einen weiteren Vorteil: Mehr Platz. Für den Gang ins Wahllokal am 26. Mai ist das weniger relevant. „Um dort die Stimmzettel ausgehändigt zu bekommen, reicht zum Abgleich mit dem Wählerverzeichnis zur Not auch das Vorzeigen des Personalausweises“, erklärt Meyer. Wer allerdings die Unterlagen zur Briefwahl anfordern möchte, wird die neue Wahlbenachrichtigung im Din A4-Format zu schätzen wissen. „Sie ist einfach übersichtlicher gestaltet und bietet mehr Platz, um die erforderlichen Angaben zu machen“, so Meyer. Und die Zahl der Briefwähler sei in der Gemeinde Rastede zuletzt kontinuierlich gestiegen, mehr als 2000 waren es bei der letzten Landtagswahl im Oktober 2017. Mit einem ähnlichen Wert rechnet Meyer auch für die bevorstehende Abstimmung. Bei der Bearbeitung der Anträge auf Briefwahlunterlagen profitieren dann auch die Mitarbeiter im Rathaus von dem neuen Format. „Mehr Platz für das Eintragen der Angaben bedeutet in der Regel auch, dass sie anschließend besser lesbar sind“, sagt Meyer.
Noch einfacher funktioniert die Anforderung der Briefwahlunterlagen über das Internet – und spart im Vergleich zum Postweg auch noch Porto. „Die entsprechende Seite ist auf der Wahlbenachrichtigung angegeben“, erläutert Meyer, „und für Smartphone-Nutzer ist der passende QR-Code abgedruckt.“ Egal auf welchem Wege: Meyer empfiehlt, den Antrag möglichst frühzeitig abzusenden, weil die Bearbeitungszeit und zumindest ein Postweg berücksichtigt werden müsse. Sind die Kreuzchen schließlich gemacht und die Stimmzettel in den dafür vorgesehenen Umschlägen verstaut, ist das Zurücksenden der Unterlagen übrigens kostenlos. Möglich sein wird das voraussichtlich ab dem 6. Mai.
Auf beiden Wahlzetteln ist jeweils nur eine Stimme zu vergeben. Bei der Europawahl gibt man diese einer Partei oder sonstigen politischen Vereinigung und der von ihr festgelegten Kandidatenliste. Bei der Bürgermeisterwahl gilt das Votum für einen der drei Bewerber oder die eine Bewerberin um das Amt. Seit vergangenem Montag stehen die Kandidaten fest, da die Frist für weitere Bewerbungen abgelaufen ist. Damit finden sich die folgenden vier Namen auf dem Stimmzettel: Alexander von Essen (28 Jahre, CDU), Lars Krause (51 Jahre, SPD) sowie die parteilosen Kandidaten Katrin Hesse (54 Jahre) und Jens Meinert (51 Jahre). Erreicht keiner dieser vier Kandidaten im ersten Anlauf die absolute Mehrheit, kommt es am 16. Juni zur Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten.