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Willkommen im Residenzort Rastede

Prävention “Hand in Hand”

Das präventive Angebot an Aktivitäten und Projekten in der Gemeinde Rastede und im Landkreis Ammerland ist vielfältig. In Kindertageseinrichtungen finden Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangebote statt. Schulen vermitteln neben Lehrinhalten auch soziales Lernen. Familienservicebüro, Jugendpflege, Kreisvolkshochschule sowie Vereine, Verbände und Kirchen bieten ein engagiertes und breites Spektrum an freizeitpädagogischen Angeboten und sportlichen Aktivitäten. Sie bieten Kindern und Jugendlichen sinnvolle Freizeitbeschäftigung, Rückhalt, Kontakte und eine moralische Identität. All diese Standortfaktoren sind wichtige Bestandteile der Präventionslandschaft und für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen unentbehrlich.

Das PräventionsNetz Rastede setzt sich aus zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Kinder- und Jugendarbeit zusammen. Es verknüpft trägerübergreifend unterschiedliche Fachdisziplinen und -kompetenzen und fördert entwicklungsorientierte Kooperationen. Angefangen von den Kindertagesstätten über die Schulen, Schulsozialarbeit, Kirche, Jugendpflege, Suchtberatung, Gemeindeverwaltung und vielen anderen Akteurinnen und Akteuren stärkt es ein einrichtungsübergreifendes Handeln „Hand in Hand“, um Präventionsmaßnahmen aufeinander abgestimmt einzusetzen. Seit 2019 arbeitet das PräventionsNetz mit der kommunalen Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“ des Landespräventionsrates Niedersachsen.

CTC basiert auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Risiko- und Schutzfaktoren, die nachweislich die Entstehung jugendlichen Problemverhaltens beeinflussen. Auf Basis einer Schülerbefragung werden die ermittelten Bedarfe stärker fokussiert. Auf dieser Grundlage wurden vom PräventionsNetz passende und wirkungsüberprüfte Präventionsprogramme ausgewählt und umgesetzt, beispielsweise das Patenschaftsprogramm „Balu und Du“ sowie der Workshop „Tom und Lisa“ zur Suchtprävention.

Aufgrund positiver Ergebnisse und angesichts der psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde CTC im Jahr 2021 aus dem Projektstatus in eine dauerhafte kommunale Struktur überführt.

 

Kontakt:

Anke Wilken

Rathaus – Raum 108 (1. OG)

Telefon: (04402) 920 104

E-Mail: wilken@rastede.de

 

 

Downloads, Links und mehr

Niedersachsens Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann (2.v.r.) überreichte an Geschäftsbereichsleiterin Sabine Meyer, Sieglinde Thum-Wagener (Schulleitung Grundschule Feldbreite), Hildegard Varelmann (Didaktische Leitung der Kooperativen Gesamtschule), Naile Ildiz (Schulleitung Jahrgang 5/6 der Kooperativen Gesamtschule), Bürgermeister Lars Krause sowie Gleichstellungsbeauftragte und CTC-Leiterin Anke Wilken (v.l.) den Niedersächsischen Preis für kommunale Prävention.

Niedersächsischer Präventionspreis geht nach Rastede

Das PräventionsNetz Rastede ist mit dem Niedersächsischen Preis für kommunale Prävention ausgezeichnet worden. Niedersachsens Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann überreichte den Preis am 16. Januar in Hannover an eine Delegation aus Rastede rund um die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, Anke Wilken, und Bürgermeister Lars Krause.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sagte Lars Krause nach der feierlichen Veranstaltung, „sie ist eine Wertschätzung und zugleich eine Bestätigung der überaus engagierten und erfolgreichen Arbeit aller Mitwirkenden des PräventionsNetzes in der Gemeinde“.

Das PräventionsNetz Rastede setzt sich aus zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Kinder- und Jugendarbeit zusammen. Es verknüpft trägerübergreifend unterschiedliche Fachdisziplinen und -kompetenzen und fördert entwicklungsorientierte Kooperationen. Angefangen von den Kindertagesstätten über die Schulen, Schulsozialarbeit, Kirche, Jugendpflege, Suchtberatung bis hin zur Gemeindeverwaltung und vielen anderen Akteurinnen und Akteuren stärkt es ein einrichtungsübergreifendes Handeln „Hand in Hand“, um Präventionsmaßnahmen aufeinander abgestimmt einzusetzen. Seit 2019 arbeitet das PräventionNetz unter der Leitung von Anke Wilken mit der kommunalen Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“ des Landespräventionsrates Niedersachsen.

„Ziel ist es, Kinder und Jugendliche psychisch und sozial so zu stärken, dass problematischen oder gesundheitsgefährdenden Verhaltensweisen noch vor ihrem Auftreten entgegengewirkt wird“, erklärt Anke Wilken. Für die Einführung, Implementierung und Verankerung dieser Methode in kommunalen Strukturen erhielt das PräventionsNetz Rastede nun den Niedersächsischen Preis für kommunale Prävention, der nach 2022 zum zweiten Mal vergeben wurde. Er ist dank Unterstützung durch die Stüllenberg-Stiftung mit 5.000 Euro dotiert. Neben dem PräventionsNetz Rastede gibt es in diesem Jahr mit dem Kommunalen Präventionsrat Hannover einen weiteren Preisträger.

„CTC basiert auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Risiko- und Schutzfaktoren, die nachweislich die Entstehung jugendlichen Problemverhaltens beeinflussen“, erläutert Anke Wilken. Auf Grundlage einer Befragung von Kindern und Jugendlichen wurden passende und wirkungsüberprüfte Präventionsprogramme ausgewählt und umgesetzt, beispielsweise das Patenschaftsprogramm „Balu und Du“ sowie der Workshop „Tom und Lisa“ zur Suchtprävention.

Aufgrund positiver Ergebnisse und angesichts der psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde CTC im Jahr 2021 aus dem Projektstatus in eine dauerhafte kommunale Struktur überführt. „Bei CTC handelt es sich um eine Langzeitstrategie und ich bin froh, dass seinerzeit die Bedingungen für diese Form der nachhaltigen Präventionsarbeit geschaffen wurden“, so Wilken.

Hier können Sie das Rasteder Präventionskonzept herunterladen.

Weiterführende Informationen:

zur Methode CTC allgemein: www.ctc-info.de

zu möglichen Pränentionsmaßnahmen: www.gruene-liste-praevention.de

„Balu und Du“ wurde im Rahmen der Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“ empfohlen. Es handelt sich um ein bundesweit etabliertes Peer-To-Peer Präventionsprogramm, dessen nachhaltige Wirkung durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt wird.

Der erste Durchgang des Präventionsprojekts in Rastede ist 2022 nach einem Jahr erfolgreich zu Ende gegangen. Bei „Balu und Du“ gehen Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs im Rahmen eines Seminarfachs eine einjährige Partnerschaft mit einem Grundschulkind ein. In Anlehnung an den Film „Das Dschungelbuch“ werden die Grundschulkinder dabei als „Moglis“ und die älteren Schülerinnen und Schüler als „Balus“ bezeichnet. Ein Jahr lang treffen sich die Partnerinnen und Partner einmal wöchentlich, unternehmen gemeinsam etwas oder tauschen sich einfach miteinander aus.

„Dabei lernen sowohl die Jugendlichen als auch die Kinder viel voneinander, sie haben reichlich Spaß und obendrein wird ihre eigene Persönlichkeit gestärkt“, erläutert Jonas Niebur, der das Projekt seitens der KGS mit großem Engagement begleitet. Die Lehrkraft leitet auch das eigens zu diesem Projekt eingeführte Seminarfach. Ganz nebenbei besteht für die „Balus“ durch ihre Teilnahme auch die Möglichkeit, eine erste praktische Berufsorientierung im Bereich der sozialen Berufe zu sammeln. Für ihr Engagement erhalten die Jugendlichen einen Ehrenamtsnachweis des Landes Niedersachsen in Form einer Urkunde.

Die Gemeinde Rastede wird „Balu und Du“ weiter unterstützen. Im Schuljahr 2021/2022 nahmen jeweils 12 ältere und jüngere Schülerinnen und teil, die Moglis stammten von der Grundschule Feldbreite. Im Schuljahr 2022/2023 nahmen jeweils 14 ältere und jüngere Schülerinnen und teil, die Moglis stammten von den Grundschulen Feldbreite und Hahn-Lehmden.

Weitere Infos: www.balu-und-du.de

„Tom und Lisa“ wurde im Rahmen der Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“ empfohlen. Es handelt sich um ein renommiertes Präventionsprogramm, dessen nachhaltige Wirkung durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt wird. Für die Umsetzung an Schulen hat sich das Team der Gemeindejugendpflege 2022 fortbilden lassen. Die Ausbildung erfolgte durch Maria Rüschendorf von der Fachstelle Sucht der Diakonie im Landkreis Oldenburg, die als Trainerin des Programmes tätig ist. „Tom und Lisa“ wurde von der Villa Schöpflin gGmbH- Zentrum für Suchtprävention entwickelt und ist inzwischen bundesweit etabliert.

Ab dem Schuljahr 2022/23 wird das Suchtpräventionsprogramm „Tom und Lisa“  jährlich mit allen Schülerinnen und Schülern des achten Jahrgangs von der Gemeindejugendpflege unter der Leitung von Zoe Fahlbusch an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) und der Schule am Voßbarg durchgeführt.

„Tom und Lisa“ ist ein manualisiertes Planspiel zum Erwerb von Risikokompetenzen im Umgang mit Alkohol, das sich an der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen orientiert, im Klassenverband durchgeführt wird und Eltern in Form eines Interviews thematisch einbindet:

„Grundidee des vierstündigen Workshops zur Alkoholprävention ist die Simulation einer Party (Tom & Lisas Geburtstag) von der Planung bis zur Durchführung, inklusive Konfrontation der Jugendlichen mit einer Notsituation. Im Fokus des Workshops stehen nicht das Verbot des Konsums, sondern die akuten Gefahren im Zusammenhang mit Alkoholkonsum, wie z.B. Gewalt, Unfälle oder schwere Alkoholvergiftungen. Jugendliche sollen über Wirkung und Risiken informiert werden, aktiv einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol lernen und richtiges Verhalten in Gefahrensituationen üben. Eine sachliche und kritische Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema Alkohol soll den Missbrauch von Alkohol verhindern. Im Rahmen eines kurzen Interviews werden auch die Eltern der Teilnehmenden mit eingebunden, dieses soll den Jugendlichen die Möglichkeit eröffnen, auch mit ihren Eltern zum Thema Alkohol ins Gespräch zu kommen. Zur Vertiefung der gemachten Erfahrungen soll die Klasse zum Abschluss des Präventionsworkshops gemeinsam ein Konzept für das Gelingen einer guten Party festlegen und ein nächstes Fest planen“ (vgl. Grüne-Liste-Prävention).

„Rasteder Schüler*innenHaushalt“

Die Gemeinde Rastede setzt ein starkes Zeichen für gelebte Demokratie und aktive Jugendbeteiligung: Im Schuljahr 2024/25 wurde an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Rastede und der Schule am Voßbarg erstmals der Schüler*innenHaushalt eingeführt. Mit diesem innovativen Beteiligungsformat erhalten Jugendliche die Möglichkeit, ein eigenes Budget eigenverantwortlich und demokratisch zu verwalten. Das Konzept, entwickelt von der Bertelsmann Stiftung und begleitet von der Berliner Servicestelle Jugendbeteiligung e.V., vermittelt jungen Menschen auf praktische Weise, wie demokratische Prozesse funktionieren und dass ihre Stimme zählt.

„An den Schulen kam das Projekt sehr gut an, wie die große Beteiligung zeigt“, sagt Anke Wilken, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rastede und Projektleiterin. „Die Schülerinnen und Schüler haben viele tolle Vorschläge gemacht, um Unterstützung für ihre Ideen geworben und schließlich darüber abgestimmt“, so Wilken weiter. Aktuell laufe die Auswertung der Ergebnisse.

Für die Umsetzung stellt die Gemeinde Rastede der KGS ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich fließen 7.000 Euro aus dem Erlös des vom Elternrat organisierten Weihnachtsmarktes in den Schüler*innenHaushalt ein, sodass insgesamt 17.000 Euro bereitstehen. Die Schule am Voßbarg erhält 1.500 Euro für ihre Projekte.

Engagierte Schüler*innen treiben den Prozess voran

Der Startschuss fiel mit einem gemeinsamen Workshop, in dem Schülervertretungen, Beratungslehrkräfte und Verwaltungsmitarbeitende von der Berliner Servicestelle Jugendbeteiligung e.V. geschult wurden. Anschließend fanden Auftaktveranstaltungen an beiden Schulen statt, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen und für das Projekt zu begeistern. Die Schülervertretungen zeigten großes Engagement: An der KGS Rastede wurde eigens ein Videoclip produziert, der in allen Klassenräumen über die Smartboards ausgestrahlt wurde. In der Schule am Voßbarg setzten die Schülervertreter*innen auf den persönlichen Austausch, um ihre Mitschüler*innen zur Teilnahme zu ermutigen.

Das Ergebnis dieses beeindruckenden Einsatzes kann sich sehen lassen: An der KGS Rastede wurden 158 Ideen eingereicht, für die jeweils mindestens fünf Unterstützer*innen gewonnen werden mussten. In der intensiven Diskussions- und Abstimmungsphase beteiligten sich rund 900 Schüler*innen aktiv am Austausch und an der Entscheidungsfindung. Über 1.400 Jugendliche nutzten schließlich ihr Wahlrecht und stimmten für ihre Favoriten ab. Auch an der Schule am Voßbarg beteiligte sich ein Großteil der Schülerschaft an dem demokratischen Prozess, wodurch zahlreiche kreative und durchdachte Ideen zur Abstimmung standen.

Demokratische Teilhabe mit konkreten Ergebnissen

Die Bandbreite der eingereichten Vorschläge zeigt, wie vielfältig die Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen sind. Von Snack- und Getränkeautomaten über gemütliche Leseecken bis hin zu überdachten Sitzgelegenheiten auf den Schulhöfen: Die Ideen spiegeln den Schulalltag der Schüler*innen wider und zeigen, dass sie Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen.

Derzeit werden die Wahlergebnisse durch die Schülervertretungen, Schulen und Gemeindeverwaltung ausgewertet. Die am häufigsten gewählten Vorschläge sollen in den kommenden Monaten unter Berücksichtigung der verfügbaren Budgets umgesetzt werden. Dazu werden die ideengebenden Schüler*innen erneut eingebunden, um beispielsweise an Ortsbegehungen teilzunehmen und Details zur Umsetzung zu klären.

Nachhaltige Demokratieförderung in Rastede

Die Einführung des Schüler*innenHaushalts ist ein direktes Ergebnis des Demokratieprojekts “SARA: Solidarität – Anerkennung – Respekt – Achtsamkeit”, das im vergangenen Jahr in Rastede umgesetzt wurde. Ziel des Projekts ist es, demokratische Grundwerte durch erlebnisorientierte Beteiligungsformate nachhaltig zu stärken. „Das Beteiligungskonzept des Schüler*innenHaushalts bindet alle Jugendlichen aktiv ein. Die Schülerinnen und Schüler erleben, dass ihre Stimme in demokratischen Prozessen wichtig ist“, betont Anke Wilken.

Der große Erfolg des ersten Schüler*innenHaushalts zeigt, wie wichtig und wirkungsvoll gelebte Demokratie ist. Mit dem Engagement der Jugendlichen, der Unterstützung durch die Schulen und der Gemeinde Rastede wurde ein starker Impuls für eine nachhaltige Jugendbeteiligung gesetzt – eine wertvolle Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.

Der Schüler*innenHaushalt auf einen Blick

Weiterführende Informationen:

Zum Schüler*innenhaushaushalt als kommunales Jugendbeteiligungsformat: https://schuelerinnen-haushalt.de

Zur Berliner Servicestelle Jugendbeteiligung: https://www.servicestelle-jugendbeteiligung.de/schuelerinnenhaushalt-in-rastede-gestartet